Kritik, die wir durch unsere Arbeiten üben wollen, begreifen wir im gesamtheitlichen Zusammenhang. Wir glauben, dass alle agierenden Akteurinnen und Akteure (was Menschen, wie auch Unternehmen oder sonstige einzelne Institutionen umfassen soll) dem systematischen und gesellschaftlichen Rahmen als Bedingung des Handelns unterworfen sind. Ihnen also insofern eine Verhaltensstruktur auferlegt ist, als dass ein Entscheidungsspielraum eingeschränkt bleibt. Im 'moralisch verwerflichen Handeln' von Akteurinnen oder Akteuren den Ursprung des Übels erkennenzuwollen, setztunsererMeinungnach an falscher Stelle an undbleibtverkürzt:Wir möchten nicht die Symptome erfassen, sondern den Auslöser.
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Eine wesentlich prägende Rolle spielt bei allen sozialen Fragen die sich alles unterordnende, neoliberale, kapitalistische Gesellschaftsordnung. Kein Mensch ist dafür zur Rechenschaft zu ziehen, dass er nicht wählen kann, sich innerhalb dieser befinden zu müssen -und sich somit den systemimmanenten Dynamiken und Zwängen nicht entziehen kann.
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Nichtsdestotrotz muss eine Kritik adressiert werden. Wir versuchen Adressen zu verwenden, die eine Symbolwirkung haben, um auf die dahinterliegenden Strukturen zu verweisen.
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Im selben Maße, in dem wir Menschen eine Eigenverantwortung trotz alledem nicht absprechen möchten, soll auch nicht verkannt werden, dass jedes System von Menschenhand errichtet wurde und von dieser auch abgeschafft werden kann.
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